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Giftiges Gold - Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas

26.09.2023 | Bei der Veranstaltung diskutieren wir mit Expert:innen aus Bolivien, der BGR und der deutschen Zivilgesellschaft die Auswirkungen des Goldbergbaus im bolivianischen Amazonasgebiet und politische Handlungsoptionen in Europa.

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Kein grünes Licht für Ilisu Staudamm.

26.11.2005: Trotz neuer Umweltstudie und Umsiedlungsplan:
Kein grünes Licht für Ilisu Staudamm. NGOs kündigen umfassende Überprüfung an.
Bewaffnete Konflikte in der Region komplett ausgespart

Am 25.11.2005 veröffentlichte der designierte Konsortialführer, VA Tech Hydro, neue Informationen zum umstrittenen Wasserkraftwerk Ilisu in der Türkei, unter anderem ein Umweltbericht und ein mehr als tausendseitiger Umsiedelungsplan. Das Kraftwerksprojekt hatte in der Vergangenheit für internationales Aufsehen gesorgt. Ein Bündnis von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, darunter WEED und eca-watch Österreich, kündigen eine umfassende Überprüfung der umfangreichen Dokumente an.

Die Nichtregierungsorganisationen stellen nach einer ersten Durchsicht mit Verblüffung fest, dass auf der vom Konsortium speziell für das Kraftwerk erstellten Homepage mit keinem einzigen Wort erwähnt wird, dass in der Region ein bewaffneter Konflikt herrscht. Seit April 2005 haben sich die Kämpfe wieder intensiviert. Allein von März bis Mai dieses Jahres registrierte die Menschenrechtsorganisation IHD in der kurdisch dominierten Region 2.262 Fälle von Menschenrechtsverletzungen. "In einem Klima von Gewalt und Einschüchterung ist es unverantwortlich, die Zwangsabsiedelung vieler tausender Menschen vorzunehmen", so Nonno Breuss von Eca-Watch Österreich. Ein solches Megaprojekt verlangt die Möglichkeit einer offenen Mitsprache der Betroffenen selber. Diese sei aber nicht gegeben.

Eine solch gravierende Tatsache wie bewaffnete Konflikte scheinbar vollkommen zu ignorieren, wirft laut NGOs sehr grundsätzliche Fragen zu den veröffentlichten Studien und Informationen auf. "Auch bei anderen Staudammprojekten in der Region wurden große Entwicklungsversprechen gemacht wie jetzt von VA Tech",.kommentiert Daniela Setton von WEED. "In der Realität führten die Umsiedlungen jedoch häufig zu großer Armut."

Erst Ende Oktober / Anfang November waren NGO ExpertInnen und WissenschaftlerInnen in die Region gereist, um den aktuellen Stand der Planungen zum Ilisu Staudamm zu prüfen. Laut VA Tech waren zu diesem Zeitpunkt bereits 100% der direkt betroffenen Familien konsultiert worden. Die Delegation traf jedoch Menschen, die nie konsultiert worden waren. "Frauen wurden im ganzen Konsultationsprozess offenbar kaum berücksichtigt", berichtet Heike Drillisch von WEED. In anderen Fällen berichteten Betroffene davon, dass sie auf die Polizeistation beordert wurden, wo ihnen schlicht mitgeteilt wurde, dass der Staudamm gebaut werden würde.

NGOs geben daher keine Entwarnung und kündigen an, die veröffentlichten Informationen und Angaben durch Experten sowie vor Ort genau zu überprüfen.

Weitere Informationen: Der Ilisu-Staudamm: Kein Erfolgsprojekt. hier /themen/94864.html

Daniela Setton, daniela.setton_at_weed-online.org, Tel. 030 - 275 96 643, 0179 - 710 20 94 Heike Drillisch, heike.drillisch_at_weed-online.org, Tel. 030 - 275 82 249, 0177 - 345 26 11 Nonno Breuss, Eca-Watch_at_gmx.at Tel: 0043/650/5863912

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