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Workshop: Corporate Accountability im Finandienstleistungssektor: Erfahrungen, Forderungen und Strategien (13./14. Juni)

13.06.2006:

13.06.2006:

Der Export von Finanzdienstleistungen hat binnen des letzten Jahrzehnts rasant zugenommen. Viele Finanzdienstleister haben Filialen im Ausland eröffnet oder ausländische Banken und Versicherungen aufgekauft. Die internationale Expansion in der Branche wurde durch die Liberalisierung des Handels mit Finanzdienstleistungen erleichtert.

Die Liberalisierung hat problematische Auswirkungen auf die Entwicklungsländer. Dort ansässige Banken und Versicherungen sind kaum gegen die übermächtige ausländische Konkurrenz gewappnet. Obwohl die Finanzkrisen um die Jahrtausendwende zeigten, dass die Deregulierung der Finanzmärkte die Instabilität ganzer Wirtschaftsregionen fördert, fordern auch Vertreter der EU in den WTO Verhandlungen eine weiter gehende Öffnung der Märkte. Da das Engagement der Finanzdienstleister aus den Industriestaaten hauptsächlich auf die Ersparnisse der Mittel- und Oberschichten ausgerichtet ist, kann die Deregulierung zudem die soziale Ungleichheit innerhalb der Entwicklungsländer verschärfen. Es ist zu erwarten, dass nur eine Minderheit Zugang zu seriösen und qualitativ hochwertigen Finanzdienstleistungen erhält, während Arme, sowie kleine und mittelständische Unternehmen unzureichend mit Finanzdienstleistungen versorgt werden.

Im Finanzdienstleistungssektor gab es in den letzten Jahren verschiedene Initiatven, die darauf abzielten, sozial und ökologisch nachhaltiges Handeln von den Unternehmen einzufordern. Verhaltenskodizes wie die sog. "Äquator Prinzipien" werden von Unternehmen der Branche aufgegriffen und als Perspektive für einen nachhaltigen Finanzdienstleistungssektor präsentiert. Es gibt allerdings von verschiednen Seiten Zweifel an der Wirksamkeit der Verhaltenskodizes, da diese vollständig auf der freiwilligen Selbstverpflichtung der Unternehmen basieren und eine Kontrolle deren Umsetzung von außen in den wenigsten Fällen vorgesehen ist.

Auf dem zweitägigen Expertenworkshop wird versucht, Strategien zu entwickeln, mit deren Hilfe den negativen Auswirkungen der Liberalisierung des Handels mit Finanzdienstleistungen begegnet werden kann. Es wird eine kritische Bestandsaufnahme der bestehenden Ansätze geben, mit denen Unternehmen für ihre Geschäftspraxis verantwortlich gemacht werden sollen. Darüberhinaus soll debattiert werden, in wie weit die bestehenden Initiativen zur Unternehmensverantwortung um spezifische, auf die Liberalisierung des Handels mit Finanzdienstleistungen zugeschnittene Forderungen erweitert werden können und wie Unternehmen tatsächlich einer Rechenschaftspflicht für die Folgen ihres Handelns unterworfen werden können.

Zu den Rednern gehören: Kavaljit Singh (Public Interest Research Centre, Delhi), Victorio Mattarozzi (Friends of the Earth Amazonia, Brasilien), Myriam vander Stichele (Centre for Research on Multinational Corporations (SOMO), Amsterdam, angefragt), Achim Tiffe (Institut für Finanzdienstleistungen, Hamburg), Johannes Engels (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht - BaFin).

Das Seminar wird unterstützt von der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung www.sue-nrw.de/

Datum: 13./ 14. Juni 2006
Jugendherberge Köln Deutz, Siegesstr. 5, 50679 Köln
Anmeldung: WEED,
Florian Butollo

Bitte melden Sie sich bis zum 6. Juni an.

Der Workshop wird in englischer Sprache abgehalten.

Zugehörige Dateien:
Programme English.pdfDownload (43 kb)