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Saubere Energie à la Weltbank und EIB

15.10.2007: Die Bezeichnung "Saubere Energie" ist zwar inzwischen prominentes, aber in höchstem Maße irreführendes Schlagwort eines neuen Energiediskurses internationaler Entwicklungs- und Investitionsbanken. WEED stellt die Kehrseiten einiger von Weltbank und Europäischer Investitionsbank (EIB) geförderter Projekte im Energiebereich vor.

Obwohl ihre häufig dramatischen sozialen und ökologischen Auswirkungen sattsam bekannt sind, gelten Großstaudämme oft noch immer als "saubere", weil erneuerbare, Energie. Beim Nam Theun 2-Staudamm in Laos wurden weitreichende ökologische und soziale Abmilderungsmaßnahmen vereinbart - ein Jahr vor der Flutung des betroffenen Gebiets fehlen noch immer Entschädigungsgelder und eine Umweltkatastrophe ist absehbar. Nicht anders beim Bujagali-Staudamm in Uganda: Während massive Auswirkungen auf den größten tropischen See der Welt, den Viktoriasee, zu erwarten sind, wird der Großteil der ugandischen Bevölkerung nicht von dem Projekt profitieren.

Die West African Gas Pipeline soll zur regionalen Integration Westafrikas beitragen und das umweltschädliche Abfackeln von Begleitgas, das bei der Ölförderung in Nigeria frei wird, reduzieren. Dcoh steht zu befürchten, dass diese Art der Energiegewinnung für die Empfängerländer sehr teuer wird und zu Konflikten in der Region führt, ohne dass die Versprechungen zum Klimaschutz umgesetzt werden.

Mit dem Tschad-Kamerun-Öl- und Pipeline-Projekt wollte die Weltbank alles richtig machen und entgegen verbreiteter Expertenmeinung beweisen, dass sie auch in Staaten mit korrupten Regierungen und Menschenrechtsverletzungen dafür sorgen kann, dass Ölprojekte der Bevölkerung Nutzen bringen. Die Projektdurchführung offenbart ein soziales Desaster.

Alle vier Projekte zeigen: Ein wirkliches Umdenken der Banken im Energiesektor, hin zur ausschließlichen Förderung von wirklich nachhaltigen, die Umwelt schonenden und der Bevölkerung nutzenden Projekte, ist überfällig.

Zugehörige Dateien:
Katalysator eines ökologischen Desasters: Der Bujagali-Staudamm in UgandaDownload (100 kb)
Regionale Desintegration statt Klimaschutz: Die West African Gas PipelineDownload (102 kb)
Vorzeigeprojekt der Erdölförderung? Das Tschad-Kamerun-Öl- und Pipeline-ProjektDownload (103 kb)
Musterprojekt für umwelt- und sozialverträglichen Staudammbau? Der Nam-Theun 2-Staudamm in LaosDownload (96 kb)