Giftiges Gold - Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas

Bei der Veranstaltung diskutieren wir mit Expert:innen aus Bolivien, der BGR und der deutschen Zivilgesellschaft die Auswirkungen des Goldbergbaus im bolivianischen Amazonasgebiet und politische Handlungsoptionen in Europa.

Veranstaltung-giftiges-Gold

Zeit: 19. Oktober, 19:00 - 21:00 Uhr

Ort: REFUGIO Berlin, Lenaustraße 3-4, 12 047 Berlin (U-8 Schönleinstraße oder Hermannplatz)

Überwiegend als Schmuck oder als Anlageobjekt und zu geringem Teil als Bestandteil von Elektronikprodukten - Gold begegnet uns an vielen Stellen unseres Alltags. Die dunkle Seite des Edelmetalls wird jedoch nur selten beleuchtet: Denn der Goldabbau steht in vielen Regionen der Erde im Zusammenhang mit der Ausbeutung von Mensch und Umwelt. So auch im bolivianischen Amazonasgebiet. Die Region ist reich an Goldlagerstätten, gleichzeitig zeigen sich hier besonders die gravierenden sozialen und ökologischen Auswirkungen des Goldbergbaus.

Das giftige Schwermetall Quecksilber, das zur Goldgewinnung eingesetzt wird, kontaminiert Luft, Böden und Gewässer. Zudem landet es in den Nahrungsketten von Mensch und Tier, was zu irreversiblen gesundheitlichen Schäden führt. Goldbergbau ist außerdem ein Treiber für die Abholzung des Regenwaldes: Allein in Bolivien ist die Abholzung des Amazonasgebietes in den letzten Jahren nach staatlichen Angaben von 2.750 km² im Jahr 2016 über 4.225 km² im Jahr 2019 auf 5.835 km² im Jahr 2022 gestiegen.

Darüber hinaus gibt es immer wieder Berichte von gravierenden Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Goldabbau. Besonders davon betroffen sind Indigene Gemeinschaften. Über globale Lieferketten landet das bolivianische Gold - überwiegend illegal - auch in Europa und Deutschland. Insofern tragen auch hiesige Unternehmen, Regierungen und Verbraucher:innen Verantwortung.

Wie ist die aktuelle Situation des Goldbergbaus und der dafür relevante politische Kontext in Bolivien? Welche Perspektiven haben Betroffene? Wie können Goldlieferketten fairer und nachhaltiger gestaltet werden? Welche Rolle spielen Deutschland und Europa im globalen Goldhandel? Und welche politischen Maßnahmen braucht es von der Bundesregierung, damit die wachsende Nachfrage nach Gold und weiteren metallischen Rohstoffen nicht zu Lasten der Umwelt und der Menschen geht?

Diese Fragen und weitere Aspekte werden wir mit vier Expert:innen aus Bolivien, der Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR), von der Bank für Kirche und Caritas und der deutschen Zivilgesellschaft diskutieren.

Mit:

  • Oscar Campanini (CEDIB, Bolivien)
  • Miguel Vargas (CEJIS, Bolivien)
  • Alexandra Bechtum (BGR)
  • Tommy Piemonte (Bank für Kirche und Caritas)

Moderation: Dr. Heidi Feldt (freischaffende Consultant für Bergbau, mit Schwerpunkt indigene Völker)

Veranstaltung mit Simultanübersetzung D-ES und ES-D.

Um Anmeldung für die Präsenzveranstaltung wird gebeten!

Die Veranstaltung wird zusätzlich auch via Zoom übertragen und auf Facebook gestreamt (nur O-Ton).

Anmeldung für die Zoom-Übertragung hier: Anmeldelink-Zoom. Der Link zur Online-Teilnahme wird mit der Buchungsbestätigung versendet!

Die Veranstaltung wird organisiert von: Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Lateinamerika-Forum Berlin, Misereor und Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED).

Die Veranstaltung wird unterstützt von: Engagement Global, Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) des Landes Berlin, Brot für die Welt.


Infos

  • Autor*innen : Johannes Peter
  • Referat: Rohstoffgerechtigkeit

Unsere Arbeit unterstützen