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Konferenz: Finanzmärkte und Banken: sicher und langfristig?

04.12.2014: Berlin, 09:00-17:30, Organisiert von Finance Watch, DGB, WEED, Verbraucherzentrale und Friedrich-Ebert-Stiftung

   Konferenz: Finanzmärkte und Banken: sicher und langfristig?

Hier gehts zur Videoaufnahme der Konferenz.

Am 4. Dezember veranstalteten Finance Watch, Verbraucherzentrale Bundesverband, DGB, WEED und die Friedrich Ebert Stiftung eine Konferenz unter dem Titel "Banken und Finanzmärkte: Sicher und Langfristig?" Mehr als 220 Vertreter von Politik, Medien, Industrie und Zivilgesellschaft besuchten die Konferenz und nahmen an spannenden Podiumsdiskussionen mit einschlägigen Experten teil. Die Panels moderierte Harald Schuman, persönliches Mitglied bei Finance Watch und Journalist bei der deutschen Tageszeitung Der Tagesspiegel.

Die Konferenz beschäftigte sich mit Bankenregulierung, Kapitalmarktfinanzierung und langfristigen Finanzlösungen (siehe Programm).

Beim ersten Podium zur Bankenregulierung diskutierten die Teilnehmer über zusätzliche Maßnahmen, um die Banken sicherer zu machen. Die Meinungen darüber, wie dies am besten erreicht werden kann, gingen auseinander: Martin Hellwig, Direktor am Max-Planck-Institut für die Erforschung von Gemeinschaftsgütern, betonte, dass vor allem höheres Eigenkapital nötig sei. Paulina Przewoska, Finance Watch wichtigste Politikexpertin sprach sich für die Notwendigkeit von Strukturreformen aus, wie von der europäischen Kommission vorgeschlagen.
In der zweiten Debatte berichtete Konstantin Ibel von der Europäischen Zentralbank von den Ergebnissen des Stresstests und der gerade gestarteten EU-Bankenaufsicht. Es wurde in der Debatte deutlich, dass bei der Aufsicht noch viel getan werden muss. Die Experten Peter Wahl, Vorsitzender von WEED, und Arnoud W.A. Boot, Professor für Unternehmensfinanzierung und Finanzmärkte an der Universität Amsterdam, forderten in ihren leidenschaftlichen Beiträgen von den Politikern, entscheidende Schritte zu unternehmen um die Finanzmärkte langfristig sicher zu machen - und ernteten den Applaus des Publikums.

Die darauf folgende Diskussion beschäftigte sich mit der Frage, wie Investitionen durch Kapitalmarktfinanzierung angeregt werden können. Martin Merlin, von der Europäischen Kommission stellte Pläne zur Förderung langfristiger Investitionen vor. Daniela Gabor, Professorin an der Universität von West England, und Alexander Barthel vom Zentralverband des Deutschen Handwerks bezweifelten, ob der Kapitalmarkt Investitionen in die Realwirtschaft ankurbeln kann, solange andere Bedingungen für ein Wachstum der realen Wirtschaft nicht gegeben sind.

Im letzten Panel zur langfristigen Finanzierung präsentierte Stefan Körzell vom DGB den Vorschlag der Gewerkschaften für "einen Marshall-Plan für Europa". Der Vorschlag sieht eine gemäßigte Vermögenssteuer sowie eine Europäische Finanztransaktionssteuer (FTT) vor, um Kapital für produktive Investitionen nutzbar zu machen. Körzell betonte außerdem, dass Wirtschaftswachstum nötig sei, damit Investitionen ihren Effekt entfalten können. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments Udo Bullmann (S&D) und Markus Ferber (EVP) äußerten sich mit Vorbehalten zu dem DGB-Plan und diskutierten stattdessen darüber, ob Staaten sich verschulden sollten, um in Infrastruktur zu investieren oder man besser Public Private Partnership fördern sollte. Diese sahen aber die Diskussionsteilnehmer auf lange Sicht mit höheren Kosten für den Steuerzahler verbunden.


Die Podiumsteilnehmer waren:

Andrä Gärber, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, Friedrich-Ebert-Stiftung
Benoît Lallemand, Generalsekretär (kommissarisch), Finance Watch
Martin Hellwig, Direktor, Max-Planck-Institut für die Erforschung von Gemeingütern
Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsmitglied, Bundesverband deutscher Banken
Íñigo Arruga Oleaga, Senior Legal Counsel, Europäische Zentralbank
Paulina Przewoska, Senior Policy Analyst, Finance Watch
Steffen Kampeter, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen
Danièle Nouy, Vorsitzende des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus, Europäische Zentralbank
Ludger Schuknecht, Leiter der Abteilung Grundsatzfragen und internationale Wirtschaftspolitik, Bundesministerium der Finanzen
Arnoud W.A. Boot, Professor für Unternehmensfi nanzierung und Finanzmärkte, Universität Amsterdam
Peter Wahl, Vorsitzender, Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung
Martin Merlin, Direktor der Abteilung Finanzmärkte, Generaldirektion Binnenmarkt, Europäische Kommission
Daniela Gabor, Associate Professor, Universität von Westengland
Alexander Barthel, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik, Zentralverband des Deutschen Handwerks
Klaus Müller, Vorstand, Verbraucherzentrale Bundesverband
Stefan Körzell, Mitglied des Bundesvorstandes, Deutscher Gewerkschaftsbund
Udo Bullmann, Mitglied des Europäischen Parlaments und des ECON-Ausschusses, SPD/S&D
Markus Ferber, Mitglied des Europäischen Parlaments und stellvertretender Vorsitzender des ECON-Ausschusses, CSU/EVP

Hier gehts zur Videoaufnahme der Konferenz.

Zugehörige Dateien:
NEU_Deutsch_FES_Banken_Einladung.pdfDownload (218 kb)